- Einführung
- Abschnitt 1: Verstehen des Wesens der Epilepsie und Erkennen möglicher Auslöser.
- Abschnitt 2: Herausforderungen, mit denen Menschen mit Epilepsie vor der Aufnahme einer Beschäftigung konfrontiert sind
- Abschnitt 3: Von der Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht bis zur Festlegung und Umsetzung der erforderlichen angemessenen Vorkehrungen: die Schlüsselrolle der Betreibsärzt:innen
- Abschnitt 4: Art der Anpassung an Menschen mit Epilepsie am Arbeitsplatz
- Abschnitt 5: Gewährleistung der Sicherheit am Arbeitsplatz und Erstellung eines Aktionsplans
- Abschließende Bemerkungen
- Quiz
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[1] Christophe. (2023, 26 juillet). Anna-Louise, 32 Jahre, seit 17 Jahren epileptisch, nicht stabilisiert mit durchschnittlich 10 Anfällen pro Jahr. Epilepsie Frankreich. https://www.epilepsie-france.com/anna-louise-32-ans-epileptique-depuis-17-ans-non-stabilisee-avec-une-moyenne-de-10-crises-par-an/
Auslöser im Zusammenhang mit Epilepsie sind sehr individuell und hängen sowohl von der Person als auch von ihrer Arbeitsaufgabe ab, was für die Notwendigkeit individueller Anpassungen spricht.
Je nach Einzelfall können verschiedene Arbeitsbedingungen in Betracht gezogen werden.
Flexible Zeitplanung:
Schlafmangel, Störung des biologischen Rhythmus, Stress, Müdigkeit und soziale Isolation sind allesamt erschwerende Faktoren. Nacht- und Frühschichten sollten vermieden werden, um sicherzustellen, dass ältere Menschen ausreichend Ruhe bekommen. Ebenso können mögliche Verzögerungen bei der Behandlung zu einem erhöhten Risiko epileptischer Anfälle führen, wenn die medizinischen Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Die Einführung flexibler Arbeitszeiten oder die Option auf Remote-Arbeit sind wichtige Anpassungen, um medizinische Termine und schwankende Energieniveaus zu berücksichtigen.
Veränderte Arbeit und Umgebung:
Eine weitere Anpassung besteht darin, einen ruhigen, nicht stimulierenden Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, um das Risiko von Anfällen, die durch Umweltfaktoren wie helles Licht oder laute Geräusche ausgelöst werden, zu minimieren und eine sichere Umgebung zu gewährleisten.
Die Abteilung für Betriebsmedizin sollte vor Ort sein, um Anpassungen zu besprechen und den Arbeitsplatz des:der Mitarbeiter:in sicher abzugrenzen, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Dazu kann auch eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes gehören, um das Verletzungsrisiko während eines Anfalls zu minimieren, indem scharfe Ecken gepolstert werden oder ein sicherer Bereich eingerichtet wird, in den sich der:die Mitarbeiter:in zurückziehen kann, wenn er:sie einen bevorstehenden Anfall spürt.
Die Anpassungen müssen berufsspezifisch sein. Es ist wichtig, ergonomische Arbeitsplätze zu gestalten und angemessene Aufgaben zu stellen, die die Art der Epilepsie berücksichtigen. Die Bereitstellung von Hilfsmitteln wie entspiegelte Bildschirmen, geräuschreduzierenden Kopfhörern und Erinnerungs-Apps zur besseren Bewältigung von Arbeitsaufgaben kann ebenfalls sehr hilfreich sein.
Eine Anpassung der Verantwortungsbereiche kann dazu beitragen, Aufgaben mit hohem Stressfaktor oder solche, die Anfälle auslösen können, zu reduzieren. Der:die Arbeitgeber:in kann eine Auf- oder Umverteilung der Aufgaben unter den Teammitgliedern in Erwägung ziehen, um den Bedürfnissen des:der Mitarbeiter:in gerecht zu werden, ohne dabei die Produktivität zu beeinträchtigen.
Epilepsie und ihre Behandlung können die mentale Gesundheit und die kognitiven Funktionen beeinträchtigen. Menschen mit Epilepsie können unter Depressionen und Angstzuständen leiden, was die Bedeutung eines ganzheitlichen Unterstützungsrahmens am Arbeitsplatz unterstreicht. Wirksame Maßnahmen können ein ruhiges und inklusives Arbeitsumfeld, flexible Arbeitszeiten, Zugang zu psychologischer Unterstützung und die Kommunikation mit Neurolog:innen sein.
Schulungs- und Eingliederungsprogramme:
Das Angebot von Schulungen und Bildungsinitiativen reduziert Stigmatisierung, stärkt Menschen mit Behinderung und fördert ihre erfolgreiche Integration in die Belegschaft. Ziel ist es, alle Mitarbeiter:innen über Epilepsie aufzuklären, einschließlich der Identifikation von Anfällen, sowie regelmäßige Auffrischungskurse zu Epilepsie und deren Auswirkungen auf die Betroffenen anzubieten, damit die Belegschaft gut informiert und vorbereitet ist.
Hier ein interessantes Video, erstellt von Epilepsy Action:
https://www.youtube.com/watch?v=praipxWLf9A
Reflektierende Übung
Sie sind dabei, eine Person mit Epilepsie in Ihr Team zu integrieren, und der Betriebsarzt hat eine Reihe von allgemeinen Empfehlungen zur Förderung der Eingliederung dieses Mitarbeiters ausgearbeitet. Der Mitarbeiter hat Ihnen von seiner Behinderung erzählt. Überlegen Sie, welche Fragen Sie ihm stellen könnten, um seinen Arbeitsplatz anzupassen und Anfälle zu vermeiden.