- Einführung
- Abschnitt 1: Verstehen des Wesens der Epilepsie und Erkennen möglicher Auslöser.
- Abschnitt 2: Herausforderungen, mit denen Menschen mit Epilepsie vor der Aufnahme einer Beschäftigung konfrontiert sind
- Abschnitt 3: Von der Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht bis zur Festlegung und Umsetzung der erforderlichen angemessenen Vorkehrungen: die Schlüsselrolle der Betreibsärzt:innen
- Abschnitt 4: Art der Anpassung an Menschen mit Epilepsie am Arbeitsplatz
- Abschnitt 5: Gewährleistung der Sicherheit am Arbeitsplatz und Erstellung eines Aktionsplans
- Abschließende Bemerkungen
- Quiz
Es muss eine offene Kommunikation mit dem:der betroffenen Mitarbeiter:in hergestellt werden, da diese:r am besten weiß, was bei Anfällen zu tun ist. Er:Sie kann ermutigt werden, wichtige Informationen über seine:ihre Epilepsie bei sich zu tragen (z. B. eine Karte oder ein Armband). Darüber hinaus wäre es gut, wenn sich der:die Betroffene einer Person aus seinem Team anvertraut, um sicher zu sein, dass im Falle eines Anfalls die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Es ist beruhigend für die Person, zu wissen, dass sie unterstützt wird und sicher ist. Diese Unbesorgtheit kann entscheidend sein, um einen Arbeitsplatz zu schaffen, der das gleiche Sicherheitsgefühl vermittelt wie zu Hause.
Für den Fall, dass ein Anfall am Arbeitsplatz auftritt, ist ein Aktionsplan für jedes Unternehmen empfehlenswert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der korrekten Anwendung von Sicherheitsprotokollen und der Risikobewertung und nicht auf der Epilepsie als solcher.
Jede:r am Arbeitsplatz muss den Plan kennen und darauf vorbereitet sein, falls ein Anfall eintritt. Jede Person muss wissen, was zu tun ist und wie sie schnell reagieren kann. Ein Aktionsplan kann von dem:der Arbeitnehmer:in und dem:der Arbeitgeber:in ausgearbeitet werden und sollte Informationen enthalten wie:
- Kontaktinformationen für Notfälle.
- Warnsignale, die man sehen oder hören kann.
- Wann und wie die medizinische Versorgung vor Ort erfolgen soll.
- Wann und wie Sie einen Krankenwagen rufen.
- Wer als Notfallpersonal benannt werden sollte.
- Wer als Notfallhelfer:in zu benennen ist.
- Wo erhalten Sie Unterstützung?
- Wie man Mitarbeiter:innen über Epilepsie schult.
Wenn ein Aktionsplan korrekt ausgeführt wird, fühlen sich Kolleg:innen oder Kund:innen, die Zeuge eines Anfalls bei der Arbeit werden, weniger unsicher, alarmiert oder ängstlich. Wenn der Aktionsplan “in Aktion” ist, sollte eine bestimmte Person sofort einen Notfallkontakt anrufen. Eine andere benannte Person wacht über den:die Betroffene:n. Alle sind auf Notfälle vorbereitet, können sie erkennen und wissen, wie sie darauf reagieren müssen, damit niemand überreagiert.
Während oder nach einem Anfall können Menschen mit Behinderung weinen, sabbern, spucken oder urinieren, was dazu führen kann, dass sie sich nach einem Anfall Zeit nehmen müssen, um sich zu säubern und ihre Kleidung zu wechseln. Die Arbeitgeber:innen können ihren Mitarbeiter:innen deutlich machen, dass sie dieses Bedürfnis verstehen und sich darauf einstellen, um ihnen die Aufgabe zu erleichtern, indem sie folgende Maßnahmen ergreifen.
- Der:die Arbeitnehmer:in sollte dazu angehalten werden, Wechselkleidung am Arbeitsplatz mitzuführen.
- Es sollte ein privater Raum für die Körperpflege und das Wiedererlangen der Ruhe vorhanden sein.
Viele Menschen mit Behinderung haben zwar keine Anfälle, aber 1 von 20 Menschen erleidet in ihrem Leben einen einmaligen Anfall.
Reflektierende Übung
Die Erstellung eines Aktionsplans für den Umgang mit einem epileptischen Anfall ist eine heikle Angelegenheit. Wie sollte man im Falle eines Anfalls vorgehen und dabei die Privatsphäre der Person mit Epilepsie und die Wirksamkeit der Menschen in ihrem Umfeld respektieren?