- Einführung
- Abschnitt 1: Verständnis der Epilepsie
- Abschnitt 2: Förderung des Bewusstseins
- Abschnitt 3: Wirksame Kommunikationsstrategien:
- Abschnitt 4: Selbstvertretung
- Schlussbemerkungen
- Quiz
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Die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für Epilepsie ist ein wichtiger Schritt zur Förderung positiver Interaktionen und zum Abbau von Stigmatisierung. Indem Verständnis und Empathie gefördert werden, können Menschen mit Epilepsie ein unterstützendes Netzwerk am Arbeitsplatz aufbauen.
Offene Diskussionen
Offene Gespräche über Epilepsie am Arbeitsplatz können wesentlich dazu beitragen, das Bewusstsein für die Krankheit zu erhöhen und die Stigmatisierung zu verringern. Nachfolgend finden Sie einige wichtige Punkte, die Sie bei der Initiierung solcher Gespräche beachten sollten…
- Mitarbeiter:innen mit Epilepsie einbeziehen: Ein:e Arbeitgeber:in ist möglicherweise bereit, ein Gesprächsforen für Mitarbeiter:innen zu organisieren, um das Bewusstsein für Epilepsie zu schärfen. Menschen mit Epilepsie sollten in Erwägung ziehen, eine aktive Rolle in solchen Foren einzunehmen. Die persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen mit Epilepsie können dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen und ein besseres Verständnis der Krankheit zu vermitteln. Wenn Menschen mit Epilepsie ihre Geschichte offen erzählen, macht dies die Krankheit menschlicher und erleichtert es anderen, sich in sie einzufühlen und sie zu unterstützen.
- Auseinandersetzung mit gängigen Mythen: Bei diesen Gesprächen ist es wichtig, gängige Mythen und Irrtümer über Epilepsie anzusprechen. Dazu gehört beispielsweise der Glaube, dass Epilepsie ansteckend ist, dass alle Anfälle krampfartig sind oder dass Menschen mit Epilepsie nicht effektiv arbeiten können. Die Bereitstellung korrekter Informationen kann dazu beitragen, diese Irrtümer zu widerlegen und eine sachkundigere und einfühlsamere Arbeitsplatzkultur zu schaffen.
- Schulung von Manager:innen und Führungskräften: Ermutigen Sie Manager:innen und Teamleiter:innen, diese Gespräche zu erleichtern und mit gutem Beispiel voranzugehen. Wenn Führungskräfte gut informiert sind und sich bei dem Gespräch über Epilepsie wohl fühlen, setzt dies ein positives Zeichen für den Rest des Teams und signalisiert, dass man am Arbeitsplatz über dieses Thema sprechen kann. Dies kann Menschen mit Epilepsie dazu ermutigen, besser mit ihren Kolleg:innen zu interagieren und über ihre Epilepsie zu sprechen.
- Teilen Sie Erfolgsgeschichten: Das Hervorheben von Erfolgsgeschichten epilepsiekranker Mitarbeiter:innen kann inspirierend sein und dazu beitragen, Barrieren abzubauen. Diese Geschichten können veranschaulichen, dass Epilepsie nicht die Fähigkeiten oder das Potenzial einer Person für die berufliche Entwicklung beeinträchtigt.
- Ansprechen von Fragen und Bedenken: Der Arbeitsplatz sollte nicht nur eine strukturierte Gesprächsplattform ermöglichen, sondern auch eine Politik der offenen Tür, bei der die Mitarbeiter:innen Fragen stellen oder Bedenken über Epilepsie äußern können, ohne ein Urteil befürchten zu müssen. Durch diesen offenen Dialog wird eine Kultur des Lernens und des Respekts gefördert. Menschen mit Epilepsie, die ihre Krankheit offenlegen, möchten vielleicht auch ihre Kolleg:innen einladen, Fragen zu stellen oder auf informelle Weise einen Dialog über Epilepsie zu führen.
Schulungen und Workshops
Am Arbeitsplatz organisierte Schulungen und Workshops über Epilepsie können ein wirksames Mittel sein, um die Mitarbeiter:innen über die Krankheit aufzuklären und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Im Folgenden finden Sie einige zusätzliche Überlegungen zur Umsetzung dieser Initiativen:
- Fachkundige Referent:innen: Arbeiten Sie bei der Durchführung der Schulungen und Workshops mit Epilepsieexpert:innen, Neurolog:innen oder Vertreter:innen von Epilepsiehilfeorganisationen zusammen. Deren Fachwissen kann dazu beitragen, dass die bereitgestellten Informationen korrekt, aktuell und evidenzbasiert sind.
- Erkennen verschiedener Arten von Anfällen: Die Schulung sollte sich mit den verschiedenen Arten von Anfällen befassen, die bei Menschen mit Epilepsie auftreten können. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Epilepsiearten zu Krampfanfällen führen; einige können sich als Absence-Anfälle, fokale Anfälle oder andere Varianten äußern. Das Wissen um diese Unterschiede hilft den Mitarbeiter:innen, angemessen zu reagieren, wenn sie Zeuge eines Anfalls werden.
- Erste Hilfe bei Krampfanfällen: Ziehen Sie neben der Epilepsieaufklärung auch eine grundlegende Erste-Hilfe-Schulung in Betracht, bei der auch der Umgang mit einem Anfall gelehrt wird. Wenn die Mitarbeiter:innen lernen, wie sie reagieren sollen, wenn ein:e Kolleg:in einen Anfall erleidet, kann dies Vertrauen schaffen und Ängste abbauen, was wiederum zu einer unterstützenden Atmosphäre beiträgt.
Übung 2: Nehmen Sie an einem zertifizierten Erste-Hilfe-Kurs für Anfallskranke teil, der von der Epilepsy Foundation of America angeboten wird:
https://www.epilepsy.com/recognition/first-aid-resources
Nutzung von Ressourcen
Die Nutzung von Ressourcen renommierter Epilepsiehilfe-Organisationen kann wertvolle Materialien und Informationen zur Aufklärung der Mitarbeiter:innen liefern. Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten zur effektiven Nutzung dieser Ressourcen:
- Informationsbroschüren: Besorgen Sie sich Broschüren oder Faltblätter von Epilepsie-Hilfsorganisationen, in denen die Krankheit, ihre Behandlung und die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Mitarbeiter:innen erläutert werden. Verteilen Sie diese Materialien strategisch, indem Sie sie z. B. in Pausenräumen oder Gemeinschaftsbereichen auslegen, wo sie für die Mitarbeiter:innen leicht zugänglich sind.
- Online-Webinare und Artikel: Viele Epilepsieorganisationen veranstalten Webinare, veröffentlichen Artikel oder erstellen Lehrvideos über Epilepsie. Teilen Sie Links zu diesen Ressourcen über interne Kommunikationskanäle wie E-Mails oder Unternehmens-Newsletter. Auf diese Weise können die Mitarbeiter:innen das Material nach Belieben und über verschiedene Geräte nutzen.
- Aufklärungsveranstaltungen: Nehmen Sie an Epilepsie-Aufklärungsveranstaltungen von renommierten Organisationen teil. Diese Veranstaltungen können Spaziergänge, Läufe oder Spendenaktionen sein, die nicht nur das Bewusstsein schärfen, sondern den Mitarbeiter:innen auch die Möglichkeit bieten, sich zu engagieren und die Sache zu unterstützen – und zwar auf unterhaltsame Art und Weise. Viele Unternehmen ziehen auch in Erwägung, sich an den Feierlichkeiten zum Internationalen Epilepsietag zu beteiligen.
Durch die Erweiterung dieser Empfehlungen und ihre Integration in die Unternehmenskultur können Mitarbeitende ein besseres Verständnis für Epilepsie entwickeln, was zu einem empathischeren und unterstützenderen Netzwerk für Menschen mit Epilepsie am Arbeitsplatz führt. Dies trägt wiederum dazu bei, Stigmatisierung abzubauen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und eine inklusivere Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.