- Einführung
- Abschnitt 1 Auswahl eines geeigneten Arbeitsplatzes
- Abschnitt 2 "Externe" Einschränkungen: Umweltrisiken, Krampfanfälle, körperliche und kognitive Einschränkungen.
- Abschnitt 3 "Interne" Beschränkungen
- Abschließende Bemerkungen
- Quiz
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Einführung
Epilepsie ist eine neurologische Störung, die die Arbeitsfähigkeit auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen kann. Die Krankheit kann verborgen bleiben, und wenn man sie gut unter Kontrolle hat, kann man fast jede Arbeit annehmen. Dennoch sind einige Arbeitsplätze für Menschen mit Epilepsie und Menschen mit Behinderungen nicht geeignet. Die Einschränkungen können mit der körperlichen Anstrengung oder mit bestimmten Faktoren zusammenhängen, die einen Anfall auslösen oder begünstigen können. Die Wahl des richtigen Arbeitsplatzes beruht auf einer umfassenden Selbsteinschätzung, die von Ihre:n Neurolog:in begleitet wird. Selbsteinschätzung bedeutet, dass Sie Ihre Krankheit und deren Folgen verstehen und auch Ihre Fähigkeiten unter Berücksichtigung Ihrer Ausbildung bestimmen.
Bei der Wahl Ihres Arbeitsplatzes sollten Sie in erster Linie die Anfallskontrolle berücksichtigen. Wenn Sie anfallsfrei sind, können Sie sich problemlos auf jede Stelle bewerben, die Sie wollen. Wenn Sie hingegen unter häufigen Anfällen leiden, sollten Sie je nach Art, Häufigkeit und Folgen der Anfälle bestimmte Berufe meiden.
Bei tonisch-klonischen, tonischen und atonischen Anfällen sollten Sie beispielsweise das Sturzrisiko bedenken und die Arbeit mit potenziell gefährlichen Maschinen und Werkzeugen, Klingen oder in großen Höhen vermeiden. Auch wenn Sie an Absencen oder fokalen Anfällen mit Bewusstseinsstörungen leiden, könnten Sie stürzen oder Ihre Konzentration könnte beeinträchtigt sein; daher sollten Sie Arbeiten an gefährlichen Maschinen oder in großer Höhe vermeiden.
Was fokale Anfälle betrifft, so hängt dies von der Art des betroffenen “Systems” ab. Manchmal bestehen sie nur aus der so genannten Aura, die sich auf körperliche Symptome (epigastrisches Gefühl/Schmerz/Parästhesie), auditive Symptome oder visuelle Symptome beschränken kann. In diesen Fällen brauchen Sie nur das Ende des Anfalls abzuwarten; in anderen Fällen ist der Anfall jedoch nicht auf die Aura beschränkt, sondern geht dem Anfall voraus (mit motorischen/kognitiven Symptomen), so dass Sie die Menschen in Ihrer Umgebung warnen und an einen sicheren Ort bringen sollten. Wenn der Anfall nicht mit einer Aura endet, sollten Sie die gleichen Risiken wie bei anderen Anfallstypen in Betracht ziehen. Beschränkt sich der Anfall hingegen auf die Aura, können Symptome auftreten, die Ihre Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigen, außer in der postiktalen Phase.
Speziell die Einschränkungen beim Führen eines Fahrzeugs sind eng mit der Anfallshäufigkeit verknüpft.
Im Allgemeinen sollten Menschen mit einer gut kontrollierten Krankheit keine Einschränkungen bei der Ausübung eines Berufes haben. Berufe, die aber mit dem Führen eines Fahrzeugs, der Arbeit an gefährlichen Maschinen oder dem Fliegen verbunden sind, können Probleme bereiten. Beim Autofahren ist es wichtig, zwischen Epilepsie und Krampfanfällen zu unterscheiden. Eine Person mit vollständig kontrollierter Epilepsie, die Medikamente gegen Anfälle einnimmt und seit 12 Monaten anfallsfrei ist, ist gesetzlich berechtigt, Kraftfahrzeuge zum Zwecke der persönlichen Beförderung zu führen. Daher sollte er/sie keine Einschränkungen im täglichen Leben für den persönlichen Gebrauch erfahren. Eine Person, die sich vollständig an die medizinische Behandlung hält, aber unter Anfällen leidet, darf im täglichen Leben und sogar bei der Arbeit nicht Auto fahren. Wenn Sie also immer noch unter häufigen Anfällen leiden, sollten Sie Tätigkeiten vermeiden, die mit dem Führen eines Fahrzeugs oder dem Umgang mit Maschinen verbunden sind. Für den Umgang mit Maschinen gelten ähnliche Einschränkungen wie für das Führen eines Fahrzeugs, doch sollte eine spezielle Warnung vor Anfällen in der Arbeitsumgebung beachtet werden. Wenn möglich, ist es besser, nicht in der Nähe von gefährlichen Maschinen zu arbeiten, vor allem, wenn Ihre Erkrankung nicht gut kontrolliert ist und die Gefahr besteht, dass Sie einen Anfall erleiden, da Sie während des Anfalls die Bewegungen und die Umgebung um sich herum nicht kontrollieren können. Das Gesetz ist in der Regel restriktiver für Berufe, die das Führen schwerer Lastwagen und öffentlicher Verkehrsmittel erfordern. In der Regel wird eine Anfallsfreiheit von 10 Jahren und ein EEG ohne epileptiforme Anomalien verlangt. Bitte prüfen Sie die Anforderungen Ihrer spezifischen Gesetzgebung, da sie von Land zu Land unterschiedlich sein können (siehe 3. Absatz – bereitgestellte Materialien).
Wenn Sie unter häufigen Anfällen leiden und kein Auto fahren können, könnten Sie beispielsweise beantragen, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen oder einen Behindertenrabatt für öffentliche Verkehrsmittel zu erhalten.
Außerdem sind einige bestimmte Berufe für Menschen mit Epilepsie nicht geeignet: Wenn Sie zum Beispiel immer noch Anfälle haben, können Sie nicht zur Armee eingezogen werden. Die Ausnahme dabei ist: Wenn Sie als Kind an Epilepsie erkrankt waren oder vor mehr als 10 Jahren einen einzigen Anfall hatten (Remission), ist es möglich, dass Sie der Armee beitreten können.
Dennoch sollten keine pauschalen Einschränkungen gemacht werden, und Sie sollten Ihr Bildungsniveau berücksichtigen, um die richtige Wahl zu treffen.
Methoden
Wir stellen Ihnen einige allgemeine Informationen über Fahrverbote und die Art der Beschlagnahme zur Verfügung; Links zu den spezifischen Rechtsvorschriften der einzelnen Länder (Italien, Bulgarien, Deutschland, Irland und Frankreich).
Bereitgestelltes Material
Wenn Sie etwas über Fahrbeschränkungen wissen wollen:
https://www.youtube.com/watch?v=FpHx60FleEg
Sie können sich diese Videos ansehen, wenn Sie mehr über fokale Anfälle wissen möchten:
www.youtube.com/watch?v=L9kR-AMgmWM
Tonisch-klonische Anfälle:
https://www.youtube.com/watch?v=7N74EFyEhUA
Myoklonische Anfälle:
https://www.youtube.com/watch?v=unVInJp1ZqE
Atonische Krampfanfälle:
https://www.youtube.com/watch?v=oXE3HtR6B3I
Tonische Anfälle:
https://www.youtube.com/watch?v=soe05MfrPlo
Links zur Gesetzgebung:
- Italien: https://www.normattiva.it/uri-res/N2Ls?urn:nir:stato:decreto.legislativo:2011-04-18;59~art7
- Bulgarien: Wir haben kein spezielles Gesetz gefunden
- Deutschland: https://www.buzer.de/gesetz/8310/a155775.htm?k=
- Irland: https://www.epilepsy.ie/content/driving#:~:text=For%20most%20people%20with%20epilepsy,EB%2C%20M%20and%20W)
- Frankreich: https://www.epilepsie-france.com/epilepsie-et-vous/lepilepsie-et-vous-mobilite-transports/#:~:text=En%20revanche%20apr%C3%A8s%20une%20p%C3%A9riode,d’obtenir%20un%20permis%20inconditionnel