Um mit Epilepsie erfolgreich einen Arbeitsplatz zu suchen, müssen Sie zunächst genau dort anfangen, wo alle anderen Menschen auch anfangen: Bei sich selbst. Sie müssen sich ehrlich fragen, was Sie gut können, was Sie nicht so gut können und vor allem: Was Sie wollen! Diese Frage sollte bei allen Menschen am Anfang der Berufsorientierung stehen, und bei Menschen mit Epilepsie sollte es nicht anders sein. Diese Prioritätensetzung ist wichtig. Natürlich muss man mit den Einschränkungen, die eine Epilepsie mit sich bringt, umgehen. Aber der erste Schritt ist, sich mit den eigenen Vorstellungen und Wünschen auseinanderzusetzen.

Erst im zweiten Schritt sollten Sie sich mit den Einschränkungen auseinandersetzen, die Ihre Epilepsie mit sich bringt. Hier gibt es zwei Fragen, die vor allen anderen stehen: Kann ihre Epilepsie eine Gefahr für das eigene Wohlbefinden am Arbeitsplatz darstellen? Oder können andere Menschen am Arbeitsplatz durch sie gefährdet werden? Epilepsie hat viele Gesichter und zeigt sich in den unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen. Gleichen Sie Ihre Berufswünsche mit Ihrer individuellen Ausprägung der Epilepsie ab und schauen Sie, welche Möglichkeiten Ihnen bleiben. Seien Sie realistisch, aber auch selbstbewusst. Sie sollten auf jeden Fall vermeiden, Optionen vorschnell auszuschließen.

Wenn Sie bestimmte berufliche Ziele entwickelt haben, können Sie sich um Unterstützung bemühen! Es ist wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit mit Epilepsie zu kennen. Rechtliche Fragen, aber auch Beratung zu Fragen der öffentlichen Förderung für die Integration in den Arbeitsmarkt, zum Beispiel für Weiterbildungen, für Maßnahmen zur Sicherung des Arbeitsplatzes oder auch hilfreiche Tipps für kritische Fragen im Vorstellungsgespräch: Für alles gibt es Expert:innen, die Ihnen gerne weiterhelfen. Holen Sie sich den richtigen Rat oder auch die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe, damit Sie die Herausforderungen des Berufseinstiegs nicht alleine bewältigen müssen.

Verwendete Informationsquellen

Landesverband Epilepsie Bayern e.V.. Epilepsie-Lehrerpaket, https://www.epilepsie-lehrerpaket.de/docs/4_schule_zu_ende.html [Zugriff am 16.10.2023].

Hexal, Epilepsie muss keine Hürde sein https://www.hexal.de/hcp/magazin/antwortgeber-magazin/epilepsie-muss-keine-h%C3%BCrde-sein [Zugriff am 16.10.2023].

Hexal, Epilepsie hat viele Gesichter, https://www.hexal.de/hcp/magazin/antwortgeber-magazin/epilepsie-muss-keine-h%C3%BCrde-sein/epilepsie-hat-viele-gesichter [Zugriff am 16.10.2023].

Betanet – beta Institut gemeinnützige GmbH, Epilepsie > Beruf, https://www.betanet.de/epilepsie-beruf.html [Zugriff am 16.10.2023].

InGE – Interessengemeinschaft Epilepsie Kiel e.V., Beruf und Epilepsie, https://www.inge-kiel.de/was-ist-epilepsie/beruf-und-epilepsie/ [Zugriff am 16.10.2023].

Michael Schnelder, Verhalten am Arbeitsplatz und gegenüber dem Arbeitgeber Informationszentrum Epilepsie (ize) der Dr. Gesellschaft für Epileptologie e.V., orig. 1999, Juni 2009, http://www.izepilepsie.de/home/showdoc,id,399,aid,396.html [Zugriff 16.10.2023].

Epilepsie Netz, Epilepsie und Berufstätigkeit, http://www.epilepsie-netz.de/158/Beruf.htm [Zugriff am 16.10.2023].

Epilepsie und Arbeit Gemeinnützige Beratungs- und Entwicklungs GmbH, Die Leitlinie für Epilepsie und Arbeit (August 2013), https://sozialministeriumservice.at/Downloads/eua_leitlinie_epilepsie_arbeit1.pdf [Zugriff 16.10.2023].

Epilepsie Projekt “Brücken bauen”, Arbeit und Epilepsie. Was muss ich als Arbeitnehmer wissen? Eine Informationsbroschüre für Arbeitnehmer, https://berufsbildungswerk.diakonie-stetten.de/fileadmin/diakonie-stetten/Einrichtungen/GB_Berufl._Bildung/BBW_WN/Download_PDF/Broschueren_Nuetzliches/Epilepsie_Broschuere_fuer_Arbeitnehmer.pdf [Zugriff am 16.10.2023].